Unterricht digital organisieren

von Basti  

März 24, 2019

Eine riesige, jahrzehntelang angewachsene unwahrscheinlich beeindruckende Wand hervorragend organisierter Ordner. Das macht etwas her. Ich besitze aktuell noch genau zwei Ordner für die Schule, von denen ich einen weiteren sehr bald entsorgen möchte. Trotzdem habe ich all meine alten Stunden, Plakate, Elternbriefe und sonstige Materialien jederzeit sofort griffbereit. Der Schlüssel: Das digitale Büro. Erfahre hier, warum auch du deinen Unterricht digital organisieren solltest und wie du dich langsam an dieses System gewöhnen kannst.

Vorteile von Ordnern

Zunächst möchte ich natürlich nicht abstreiten, dass es neben der bereits erwähnten beeindruckenden Optik auch weitere Vorteile der analogen Materialsammlung gibt. Ich möchte jedoch vorne wegnehmen, dass diese für mich nicht besonders relevant erscheinen und von den Vorteilen digitaler Materialien absolut ausgestochen werden.

Material zum Anfassen

Manch einer braucht vielleicht dieses Gefühl von echten Blättern zwischen den Fingern. Es fühlt sich nicht nach echtem Material an, wenn es sich nur auf dem PC befindet. Nun gut, wer sich nicht von dem Gefühl des echten Papiers trennen kann, der wird wohl niemals ganz auf das digitale Büro umstellen können. Selbst dem empfehle ich jedoch, seine Materialien so weit wie möglich auch noch digital abzuspeichern.

Vereinfachtes „Stöbern“

Das Durchblättern eines Arbeitsheftes mag für den einen oder anderen einfach angenehmer sein, als sich durch eine nicht ganz übersichtliche Ansammlung digitaler Dateien zu klicken. Auch das Scrollen durch ein PDF ist nicht immer angenehm.

Mehr Übersicht

Vielleicht könnte man noch das Argument vorbringen, dass die Orientierung in einem real existenten Ordner leichter fällt, als in den Untiefen einer Ordnerstruktur des PCs. Wenn du dieser Meinung bist, solltest du jedoch trotzdem weiter lesen. Im Verlaufe des Artikels werde ich dir nämlich zeigen, dass eine organisierte Ordnerstruktur auf dem PC deine Übersicht im Gegenteil sogar erhöht.

Papierersparnis

Es kann dir zudem sauer aufgestoßen, bereits ausgedrucktes Material einfach in den Papierkorb zu werfen. Das Gewissen wird erleichtert, wenn ich diese Materialien stattdessen in einem Ordner ab Hefte und mir sage, dass ich sie beim nächsten Mal wieder dort herausnehmen werde. Wenn du aber ehrlich bist, wirst du schnell feststellen, dass du auch dann noch viele Materialien noch einmal am PC bearbeitest und neu ausdruckst. Überlege mal andersherum: Wie viele Ordner kannst du sparen? Auch diese kosten Geld und brauchen Ressourcen.

Unterricht digital abspeichern: Die Vorteile

Platzersparnis durch Digitalisierung

Es liegt auf der Hand: Keine Regale voller Ordner mehr. Kein Papierwust, keine Register, keine überquellenden Folien mit Vorlagen und Lösungen. Mehr Platz im Büro bedeutet auch mehr Übersicht und mehr Freiheit. Wenn sich alles auf deinem PC befindet, brauchst du keinen eigenen Raum mehr für deine Ordner voller Arbeitsblätter. Ein wichtiger Schritt zu mehr Ordnung im Arbeitszimmer.

Unterricht digital für mehr Ordnung

Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, in der ich noch ausschweifende Ordner im Schrank stehen hatte. Als ich nach meinem Referendariat zum ersten Mal auf früheres Material zurückgreifen wollte, musste ich mir sehr schnell eingestehen, dass nichts an seinem Platz war. Im täglichen Chaos ist es nämlich unwahrscheinlich schwer, die Ordnung in deinen Ordnern aufrecht zu erhalten.

Das wieder einordnen von Materialien entfällt beim digitalen Büro vollständig. Die Arbeitsblätter bleiben an der abgespeicherten Stelle, so lange, in einen anderen Ordner verschiebst. Es ist einfach nicht möglich, ein Arbeitsblatt diese Weise zu verlieren. Auch Filmausschnitte, PowerPoint Präsentationen oder das kurze Spiel zur Abrundung einer Stunde findest du am selben Ort. Und falls du Unterricht digital an einem ungünstigen Platz abgespeichert hast, greift der nächste Vorteil.

Schnelles Suchen in digitalen Ordnern

Solltest du deine Materialien in deinen digitalen Ordnern einmal nicht mehr finden, hilft dir die Suchfunktion des PCs. Das richtige Suchwort eingegeben, findest du jede Stunde und jedes Arbeitsblatt sofort. Die Voraussetzung dafür ist natürlich eine sinnvolle Benennung deiner Dateien. Darauf komme ich später zu sprechen.

Digitale Materialien sind leichter anpassbar

Der größte Vorteil ist für mich, dass ich natürlich jede Art von digitalem Medium jederzeit noch einmal problemlos anpassen kann. So muss ich bei einem Arbeitsblatt mit Rechtschreibfehler nicht lange mit Tipp Ex arbeiten, sondern bessere den Fehler schnell aus und drucke das Blatt beim nächsten Mal einfach noch mal aus. Genauso verfahre ich mit unklaren Arbeitsaufträgen, zu schweren oder zu leichten Aufgaben oder auch schlechter Formatierung. Dieser Vorteil ist einfach nicht von der Hand zu weisen.

Unterricht digital ist schnell getauscht

Ich hatte immer wieder nette Kollegen, die mir ihre Ordner zur Verfügung gestellt haben. Es ist eine große Hilfe, zu sehen, wie andere ein Thema gelöst haben. Vor allem dann, wenn man beispielsweise eine Jahrgangsstufe zum ersten Mal unterrichtet. Allerdings muss ich ehrlich gestehen, dass ich die allerwenigsten Materialien anderer Lehrer genutzt habe. Zumindest die, die mir nur in Papierform vorlagen.

Anders verhält es sich mit digitalen Materialien. Bei diesen ist es zum Beispiel möglich, sich nur bestimmte Aufgaben zu kopieren oder die Arbeitsaufträge an den eigenen Stil anzupassen. So sind sie sehr viel schneller einsetzbar.

Zudem geht der Tausch einfach so viel schneller von statten. Mittlerweile besitzt fast jeder eine externe Festplatte und einen Laptop, so das eben kurz nach der Schule noch schnell das Material kopiert werden kann. Kein Lagern viele Ordner oder Kopieren riesiger Stundenplanungen, die vielleicht sogar noch in Folien stecken. Wer gerne Material mit Kollegen austauscht, kommt eigentlich nicht drumherum, den Unterricht digital zu speichern.

Unterricht digital abspeichern: Wie du vorgehen kannst

Oberstes Ziel: Nachhaltig arbeiten

Sinn und Zweck des digitalen Unterrichts ist neben der Platzersparnis eben auch, deine Materialien möglichst lange nutzbar zu halten. Du möchtest sie auch in zehn Jahren noch ohne Probleme finden, abrufen und schnell und unkompliziert verwenden können. Um das zu gewährleisten, solltest du beim Erstellen ein Quäntchen Extrazeit verwenden, um deine digitalen Materialien nachhaltig zu gestalten.

Dazu gehören besprochenen Bestandteile.

1. Arbeite mit übergreifenden und bewährten Systemen

Es gibt mittlerweile doch das ein oder andere System oder Programm, das dir verspricht, dass du deinen Unterricht und deine Materialien übersichtlich vollständig mit ihm speichern und produzieren kannst. Diese sind sicher auch funktionstüchtig. Sie haben daher wohl auch ihre Daseinsberechtigung.

Jedoch ist nie auszuschließen, dass ein solches Unternehmen pleite geht und damit auf einen Schlag all deine Materialien und Unterrichtspläne verloren sind. Um dieses Horrorszenario zu vermeiden, verwende ich Branchenriesen, von denen man sicher sein kann, dass sie auch in zehn Jahren noch existieren. Und das sind nun einmal beispielsweise die Office Produkte von Microsoft.

Man kann von diesen Produkten und ihren Preisen halten, was man möchte, es ist nicht davon auszugehen, dass sie in den nächsten Jahren verschwinden. Wie gesagt, mir ist am wichtigsten, dass ich auch in vielen Jahren noch davon ausgehen kann, meine Materialien verwenden zu können.

Unterricht digital mit gängigen Formaten überall einsetzbar

Zusätzlich kann ich davon ausgehen, dass ich diese Materialien dann auf den meisten gängigen anderen PCs auch einsetzen kann. Das vereinfacht wiederum das Tauschen mit Kollegen und die Darstellung auf anderen Computern. Dies ist mit Nischenformaten nicht unbedingt gegeben.

Solche gängigen Formate wären dann beispielsweise OneNote, Evernote, die Microsoft Office Anwendungen oder Programme von Apple.

2. Verwende sinnvolle Ordnerstrukturen

Um sich auch noch Jahre später in seinen Materialien zurechtzufinden, ist es durchaus sinnvoll, eine vernünftige Ordnerstruktur anzulegen. Diese kann, je nach Fach, unterschiedlich aussehen. In meinen Augen machen vor allem die folgenden beiden Methoden Sinn.

Methode eins: Ordnen nach Jahrgangsstufe

Ordnung nach Jahrgangsstufe

Hierbei von der Struktur „Fach-Jahrgangsstufe-Thema“, wie im folgenden Beispiel dargestellt.

Diese Methode eignet sich natürlich vor allem, wenn definitiv in jeder Jahrgangsstufe anderes Material verwendet wird. Sollte es jedoch in den Jahrgangsstufen zu Überschneidungen der Themen und Materialien kommen, so lohnt ein Blick auf Methode zwei.

Methode zwei: Ordnen nach Themen

Ordnung nach Themengebieten

Diese Methode eignet sich bei Themen, die sich in den verschiedenen Jahrgangsstufen wiederholen. Es ist dir so schneller möglich, einen Überblick über deine gesamten vorhandenen Materialien zu bekommen. Auf diese Art kannst du beispielsweise sehr schnell ein einfaches, mittelschweres und schweres Arbeitsblatt für eine Übungsstunde heraussuchen. Du ersparst dir damit, für die einzelnen Jahrgangsstufen alles doppelt und dreifach abzuspeichern.

Weitere Methoden

Dies sind die beiden Methoden, die sich für mich am besten bewährt haben. Natürlich sind sie, je nach Lehrer und Arbeitsweise individuell anpasst. Wieder gilt: Finde deine persönliche Methode.

Sieh dir beispielsweise auch dieses Video von Jenny Brandt an, in dem sie ihre Notizbuchstruktur in Evernote erläutert:

Organisation innerhalb der Grundstruktur

Egal für welche Methode du dich entscheidest, auch innerhalb dieser Grobstruktur solltest du ein gewisses System weiterführen. Ich empfehle dir dringend eine weitere Unterteilung nach Stunden. Für jede Unterrichtseinheit solltest du einen eigenen Ordner anlegen. Wenn du in diesem alle dazugehörigen Materialien sammelst, wirst du zukünftig nicht mehr lange suchen müssen.

Für noch einfacheres Suchen und Finden solltest du deine Ordner nummerieren. Verwende bei der Nummerierung zwei oder drei Ziffern und führende Nullen. Das bedeutet: Ordner Nummer 2 schreibst du als 002. Auf diese Weise wird die Reihenfolge deine Ordner eingehalten.

3. Arbeite nachvollziehbar für später

Wenn du nach fünf Jahren im ersten Mal wieder auf dein Material zurück greifen musst, kann es dir unter Umständen schwer fallen, dich wieder hinein zu finden. Daher ist es sinnvoll, schon beim Erstellen so nachvollziehbar wie möglich zu arbeiten. Gerade wenn du viel mit verschiedenen Medien oder Materialien arbeitest, ist es sinnvoll, dir selbst ein paar winzige Erinnerungshilfen einzubauen.

Der kurze Verlaufsplan

Auch wenn man sich als fertiger Lehrer gerne von Verlaufsplänen distanziert (zu viele schlechte Erinnerungen an das Referendariat), macht es durchaus Sinn, eine gewisse Struktur für sich selbst festzuhalten. Es reicht hierbei schon, sich in einem Dokument zu notieren, in welcher Reihenfolge die verschiedenen Medien eingesetzt werden, welche Seiten im Buch wann bearbeitet werden oder welche Sozialform gewählt wird. Es hilft dir selbst im Unterricht, aber vor allem tust du deinem zukünftigen Ich etwas Gutes. Du ersparst dir in der Zukunft Zeit beim wieder hinein denken in eine Stunde.

Digitalisieren alle verwendeten Materialien

Damit das System funktioniert, brauchst du alle relevanten Materialien für den Unterricht digital. Dazu gehören Hefteinträge, Arbeitsblätter mit Lösungen, erstellte Plakate oder auch Arbeitsanweisungen. Es wäre schade, wenn du ein bestimmtes Arbeitsblatt verlieren würdest oder erst wieder in der Schule suchen müsstest.

Der Arbeitsaufwand dafür ist noch nicht einmal besonders groß. Die meisten Materialien erstellst du vermutlich eh am PC, alles andere ist schnell eingescannt. Mit einem vernünftigen Einzugsscanner ist jeder von Hand erstellte Hefteintrag schnell digitalisiert. Auch wenn du etwas aus einem Arbeitsheft für deine Schüler kopierst, musst du diese Kopie lediglich noch mal durch den Scanner hauen und hast sie auch in ein paar Jahren noch schnell parat.

Eindeutige Benennung und Nummerierung

Ähnlich wie bei der Ordnerstruktur an sich, solltest du auch deine Materialien eindeutig, sinnvoll und mit führender Null nummeriert benennen. Je passender du deine Dateien benennst, umso leichter sind sie später auch wieder zu finden und zu zuordnen. Anstatt das Arbeitsblatt mit „AB“ sehr uneindeutig zu beschriften, empfiehlt sich eine klare Benennung, wie beispielsweise „03-AB Übung Brüche multiplizieren schwer“.

Ab jetzt digital – Unterrichtsmaterialen in digitaler Form

Damit es dir ab jetzt einfacher fällt, in Zukunft auch nur noch digital zu arbeiten, möchte ich dir hier eine Sammlung meiner wichtigsten Artikel zur Erstellung digitaler Materialien vorstellen. Klick dich gerne durch und entscheide selbst, womit du hier beginnen möchtest.

Fazit: Lieber gestern schon angefangen

Deine digitalen Materialien werden nicht weniger werden. Im Gegenteil werden sie immer weiter ins Zentrum deiner Unterrichtstätigkeit rücken. Daher ist der besten Zeitpunkt, um mit digitaler Ordnung zu beginnen: Gestern. Es ist dabei nicht schwer, mit digitaler Ordnung zu beginnen.

Entscheide dich für ein System. Möchtest du mit Microsoft Office arbeiten, mit OneNote, Evernote oder einem anderen System? Beginne dann, dir eine Ordnerstruktur einzurichten.

Und dann: Einfach machen, ohne es zu erzwingen. Sehr bald wird es eine ganz natürliche Sache für dich, Arbeitsblätter und Lösungen eben nicht einzuheften, sondern einzuscannen und abzuspeichern. Die Digitalisierung deiner Materialien muss nicht von heute auf morgen geschehen.

So kannst du weitermachen

Solltest du genauer wissen wollen, wie ich mir mit Unterrichtsverlaufsplänen eine Menge Zeit spare, lies den zugehörigen Artikel: 5 Gründe, warum Stundenverläufe Zeit sparen. Verlinkt ist auch ein Video, in dem ich ein paar Beispiel zeige.

Vielleicht möchtest du auch schon tiefer ins gestalten digitaler Arbeitsmaterialien einsteigen, dann könntest du einen der folgenden Artikel lesen:
Klausuren erstellen mit Microsoft Word
Arbeitsblätter erstellen

Solltest du dich sogar im Fortbildungsmodus befinden, kannst auch auch direkt mal einen Blick auf meinen Videokurs werfen: Word für Lehrer

Auf jeden Fall lohnt sich zeitiges Beginnen 🙂
Bis zum nächsten mal.

Und vergiss nicht: Auch Lehrer haben ein Recht auf Zeit.

Basti


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  • Hallo Basti
    Da ich gerade die Elternzeit nutze um meine Materialien zu digitalisieren, kommt der Beitrag wie gerufen. Die sinnvolle Ordnerstruktur und Bennennung der Daten bereitet mir einiges Kopfzerbrechen.
    Meine Frage an Dich: Welchen Nutzen bringt es die Ordner zu nummerieren? Bei mathematischen Inhalten, die aufeinander aufbauen macht das Sinn. Aber z.B. gibt es im Sachunterricht GS viele Themen die man jederzeit im Schuljahr angehen kann. Wozu hier eine Nummer vergeben?
    Vielen Dank fur deine tolle Arbeit hier auf der Seite!
    Viele Grüße,
    M.K.

    • Hallo,
      schön, dass dir mein Beitrag hilft. Und ja: die Frage nach der Ordnerstruktur hat mich auch eine Zeit beschäftigt.
      Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass es in manchen Fächern schwierig ist, nach Jahrgangsstufen zu sortieren.

      Dennoch haben die meisten Inhalte eine logische Reihenfolge, in der sie abgehandelt werden. Und diese logische Reihenfolge halte ich eben mit meiner Nummerierung ein. Beispielsweise kommen ja in Deutsch beim Thema Kommasetzung zuerst in irgendeiner Form die Themen „Satzglieder“ oder Konjunktionen. Damit ich mich leichter zurecht finde, halte ich diese Ordnung eben auch mit einer Nummerierung aufrecht.

      Man hätte dann eben einen übergeordneten Ordner „Kommasetzung“, dieser ist unterteilt in „01 – Satzglieder“, „02 – Konjunktionen“, „03 – Kommaregeln“.
      In diesen befinden sich dann (vielleicht nochmal nach Schwierigkeit und Anspruch oder auch logischer Reihenfolge geordnet) die einzelnen Stunden oder Materialien zu den Themen.

      Grundsätzlich nötig ist das natürlich nicht, aber wenn du einen logischen Aufbau möchtest, macht eine Nummerierung der Unterordner durchaus Sinn.

      Ich hoffe, ich konnte meine Gedanken einigermaßen klar machen 🙂
      Wenn nicht, einfach nachfragen.
      Viel Freude noch beim Organisieren!

      Liebe Grüße Basti

  • Hey Basti,
    seit einiger Zeit lausche ich deinem Podcast und bin wirklich begeistert. Ich selbst stehe gerade kurz vor dem Referendariat und „sauge“ derzeit alles auf, was in irgendeiner Form eine strukturierte und organisierte Arbeit in dieser doch wohl stressigen Zeit – so berichten es zumindest alle LuL bzw. Referendare aus meiner Umgebung – ermöglicht.

    Deine Hinweise und Erfahrungen helfen wirklich sehr, sich auf das Kommende vorzubereiten und sich schon jetzt – noch völlig unbedarft – über die eigene Arbeitsweise, die man ja doch im Studium schon ein bisschen kennengelernt hat, Gedanken zu machen und sich auf eventuelle Schwierigkeiten bzw. Herausforderungen einzustellen.

    Ich selbst bin großer Freund der Digitalen Schullandschaft und hoffe, dass ich mein Referendariat überwiegend digital planen und wenn möglich auch – zumindest auf Lehrerseite – digital durchführen kann (also Stundenverlaufsplan auf dem Tablet statt die vierzehnte gedruckte Version). Dafür sind die von dir vorgestellten Tools und Arbeitsprozesse Gold wert – vielen Dank dafür und gerne weiter so!

    Zudem habe ich auch angefangen, bisheriges Material zu digitalisieren und aktuelle Literatur- bzw. Materialanschaffungen auf dem digitalen Weg zu erwerben, damit ich eben nicht in die Gefahr gerate, alle Unterlagen in riesige „Ordnerwände“ packen zu müssen und nachher doch nicht mehr zu wissen, dass ich theoretisch noch eine tolle Einheit zum Thema xy gehabt hätte.
    An der Strukturierung jener Ordnerebenen arbeite ich noch – mein bisheriges System ist stark auf Materialverwaltung ausgelegt und enthält derzeit logischerweise kaum unterrichtspraktische Elemente (wie Stundenverläufe, Arbeitsblätter etc.), die kommen dann erst im Ref. dazu – aber da bastel ich dann fleißig weiter.

    Vielen Dank für die bisherige Inspiration und ich wünsche mir viele weitere tolle Folgen zum Thema 🙂

    • Wow, erstmal danke für diesen Mega-Kommentar!

      Das Referendariat kann hart sein, es kann aber tatsächlich auch freundlich und gesittet zugehen. Immer erstmal selbst ein Bild machen 🙂 Leider hat man dabei recht wenig Kontrolle, eigentlich hauptsächlich über seinen eigenen Umgang damit.

      Ich bin ja echt beeindruckt, dass du dich jetzt schon so ausführlich mit deinem Zeitmanagement und Ordnung beschäftigst, das lässt hoffen, dass du relativ organisiert durchs Ref kommst.

      Wann beginnt dein Ref genau? Ich wünsche dir schonmal einen guten Start, bei Fragen kannst du mich gerne anschreiben (basti@lehrer-zeit.de). Ich hoffe, dass dich noch weitere meiner Inhalte weiterbringen und dich so relaxt wie möglich durch den Schulalltag kommen lassen.

      LG Basti

  • Lieber Basti,

    grundsätzlich ein interessanter Beitrag, wie gewöhnlich. Allerdings befürchte ich, dass ein Teil davon für mich als Grundschullehrerin nicht umsetzbar ist.

    Denn in nur zwei Ordnern könnte ich niemals mein Tafelmaterial, meine Lernmittel für Schülerhand (z.B. Dominos, Logicos, Memorys, Schwungübungen…), meine Materialien für die Pinnwand und für die Freiarbeit unterbringen. Ich vermute aber, dass das an der Schulform liegt und wir einfach mehr Materialien außer Arbeitsblätter haben. Insbesondere da wir bezüglich digitaler Medien zum Teil noch sehr schlecht ausgestattet sind.

    Mich würde allerdings wirklich interessieren ob ich die Lehrermaterialien, die mir von der Schule zur Verfügung gestellt werden, denn einfach einscannen darf. Ich habe beispielsweise für mein Mimi die Lesemaus-Buch einen Ordner mit Kopiervorlagen erhalten. Darf ich die jetzt einscannen oder verletze ich damit das Copyright? Vielleicht weißt du das ja zufällig.

    Liebe Grüße
    Laura

    • Hallo Laura,
      tatsächlich geht es hier hauptsächlich um Papierkram, der sich eben wirklich digital ablegen lässt. Gebasteltes lässt sich so schwer in 1en und 0en übersetzen 😉
      Was das Digitalisieren von Heften angeht:
      Eine Regelung scheint es zu geben.
      Schulbücher dürfen nicht vollständig eingescannt werden, max. 20 Seiten bzw. 15 %, so zumindest laut dieser Seite. Bin kein Anwalt, aber so habe ich das schon öfter gelesen.

      Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

      Liebe Grüße

      Basti

  • Hallo Basti,
    danke für diesen Artikel. Ich(Grundschule) bin auch dabei, alles zu digitalisieren.
    Ich habe hier auch noch Ordner stehen, aber ehrlich, wann schaue ich da rein.
    Oft bin ich viel zu faul dazu. Ich finde es besser und schneller im PC. Und dann muss ich das AB doch nochmals verändern usw. usw…
    In der GS habe ich ein etwas anderes Ordnungsystem im PC als du es beschreibst, aber das Prinzip ist ähnlich
    Und es ist so herrlich befreiend, wenn das Arbeitszimmer leer ist….
    Arbeitsmaterialien(Spiele etc.) habe ich inzwischen auch teilweise sehr reduziert, ansonsten gut beschriftet im Keller.
    LG
    Petra

    • Hallo Petra,
      vielen Dank für deine Rückmeldung.
      Mir geht es ähnlich, seitdem ich nicht mehr auf Ordnerwände starre, geht es mir deutlich besser. Und wie du eben sagst: am Ende druckt man doch viel schneller alles einfach nochmal neu aus 🙂
      Liebe Grüße
      Basti

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