Warum Lehrer Zeitmanagement brauchen

von Basti  

April 11, 2017

Wie kam ich zum Zeitmanagement?

In meiner insgesamt knapp 10-jährigen Lehrerlaufbahn war ich an fünf verschiedenen Schulen drei verschiedener Schularten tätig. Fertiger Realschullehrer, danach Angestellter am Gymnasium und zum Schluss Mittelschullehrer. In all diesen Schularten war ein großes Problem vieler Lehrer offensichtlich: zu wenig Zeitmanagement.

Eines gleich vorneweg: Mehr Zeit im Leben haben zu wollen, bedeutet nicht, dass du deinen Beruf weniger gerne ausführen muss. Aber Optimierungsbedarf gibt es immer und überall. Lehrer und Zeitmanagement sollten daher viel näher aneinander rücken.

Worum geht es beim Zeitmanagement?

Bevor ich überhaupt anfange, möchte ich klar stellen, worum es beim Thema Zeitmanagement definitiv nicht geht. Er soll kein Aufruf dazu sein, das Klischee des faulen Lehrers zu erfüllen. Ich fordere niemanden dazu auf, seine Schüler zu vernachlässigen oder seinen Aufgaben nicht pflichtbewusst und vollständig nachzukommen.

Ich möchte dir jedoch auf diesem Blog immer wieder zeigen, wie du die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten des Lehreralltags durch Strukturieren und Optimieren in kürzerer Zeit erledigen kannst. Denn auch entgegen aller hartnäckiger Gerüchte fehlt es uns Lehrern doch vor allem an einem: Zeit.

Warum ein Blog über Zeitmanagement?

Das Thema Zeitmanagement habe ich lange nicht mit meinem Beruf in Verbindung gebracht.  Ich ging fatalerweise davon aus, dass ein guter Lehrer nun mal gestresst ist, da es die Umstände so mit sich bringen. Allerdings lies mich in den ersten Jahren meines Berufslebens ein kurzes Ereignis aus meiner Referendariatszeit niemals ganz los.

Jeder kennt die zwei oder drei Referendarskollegen, die diese Zeit scheinbar völlig mühelos überstehen. Während die anderen um jede Minute Schlaf kämpfen, sind sie um 17.00 Uhr mit allen Vorbereitungen fertig und gehen zum Sport. Einen dieser Kollegen habe ich nach seinem Geheimnis gefragt.

Die Antwort war für mich zu diesem Zeitpunkt sehr überraschend: „Für die 1000 Euro werde ich mich doch nicht kaputt machen.“ Zugegebenermaßen eine Antwort, über die man viel diskutieren kann.

Aber egal wie man dazu steht, ein wichtiger und richtiger Gedanke steckt meines Erachtens auf jeden Fall in diesem Satz:

Niemand hat etwas davon, wenn ich mich kaputt arbeite – am wenigsten ich selbst.

Dieser Grundgedanke hat mich lange begleitet.

In meinem ersten Schuljahr nach dem Referendariat, damals noch als angestellter Lehrer, begann ich dann, meine Arbeitszeit über einen längeren Zeitraum zu notieren. Das Ergebnis war erschreckend. Für mich war es jedoch der nötige Weckruf, etwas zu ändern.

Was ich daraus gelernt habe

Zeitmanagement verbessert sich nicht von heute auf morgen. Es gibt nicht den einen Trick, mit dem ein Lehrer von heute auf morgen über perfektes Zeitmanagement verfügt. Stattdessen handelt es sich um einen Lernprozess – und zwar einen, der sich lohnt.

Für Zeitmanagement muss investiert werden. Und zwar als erstes deine wichtigste Ressource: Zeit. Aber jede Veränderung deiner Gewohnheiten, jede neue Organisationsmethode und jede Änderung deiner Art, zu denken, hat großen Einfluss darauf, wie du deine Arbeit angehst.

Lehrer und Zeitmanagement – was gehört dazu?

1. Zeitmanagement-Techniken und Ordnung

Der erste wichtige Eckpfeiler des Zeitmanagements besteht aus verschiedenen Techniken zur Organisation. Automatisierte Abläufe und eine klare Ordnung und Struktur unterstützen dich bei deiner Arbeit enorm. Ordnungssysteme zu etablieren und ihre Ordnung auch einzuhalten kostet zweifelsohne Energie. Die Vorteile dieser System rechtfertigen jedoch diesen Aufwand.

2. Deine Einstellung zur Arbeit

Viel wichtiger als irgendwelche Techniken ist in meinen Augen die Einstellung, mit der du an die verschiedenen Tätigkeiten deiner Arbeit herangehst. Schaffst du es, deinen Perfektionismus unter Kontrolle zu bekommen? Kannst du dich damit zufrieden geben, nur gute, anstatt herausragende Stunden zu halten? Willst du es allen recht machen?

Ich möchte dich auf diesem Blog immer wieder davon überzeugen, dein schlechtes Gewissen abzulegen. Werde dir klar, dass du gute Arbeit machst, die dir erst mal jemand anderes nachmachen soll. Rechtfertige dich nicht dafür, dass du auch auf dich selbst achtest und dass die Schule nicht die oberste Priorität in deinem Leben sein kann. Auch das ist ein wichtiger Aspekt von Zeitmanagement.

Und jetzt?

Und jetzt solltest du sicherstellen, dass du die folgenden Artikel zumindest überfliegst. Sie zeigen dir meine Position zum Thema Zeitmanagement und Lehrer wunderbar auf und geben dir einen wunderbaren Einstieg in das Thema.

Lehrer und To Do Listen

Lehrer-Lügen (1) – Je weniger Arbeit, desto schlechter der Lehrer

Ordnung im Arbeitszimmer – Büro organisieren

Wie Lehrer durch Stapeln Zeit sparen

Bis zum nächsten mal.

Und vergiss nicht: Auch Lehrer haben ein Recht auf Zeit.

Basti


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