Störungen vermeiden – Lehrer und Störungen

von Basti  

Mai 1, 2017

Um zügig zu arbeiten, braucht es vor allem Eines: Konzentration. Diese aufrecht zu erhalten, ist allerdings nur zu oft mehr als kompliziert. In einen produktiven Workflow zu kommen, ist daher nicht so einfach. In diesem Artikel zeige ich dir einige Vorbereitungen, die du treffen solltest, um Störungen vermeiden zu können..

Aus dem Planungsalltag

Herr Stress und Frau Wellness begeben sich zeitgleich zur Unterrichtsvorbereitung an die Schreibtische.

Herr Stress möchte dabei keine Zeit verlieren. Er schiebt einen Stapel Rechnungen auf die Seite, knallt seine Arbeitsmaterialien auf den Tisch, kramt einen Stift hervor und beginnt mit der Arbeit. Nach zehn Minuten geht er zur Küche, um ein Glas Wasser zu trinken. Er setzt sich wieder, aber nach weiteren zehn Minuten wird er von seinem läutenden Handy wieder aus seiner Konzentration gerissen.

Danach sucht er einige Zeit zwischen seinen Unterlagen nach dem Lösungsschema des Mathetests. Anschließend holt er sich einen Snack, vergisst aber in der Zwischenzeit, welches Arbeitsblatt er noch ausdrucken wollte. Nach einem kleinen Nervernzusammenbruch findet er das Arbeitsblatt am PC, druckt es aus, während er einen Zeitungsartikel im Internet sucht.

Versehentlich druckt er dabei den Artikel und löscht das Arbeitsblatt. Herr Stress bekommt einen Heulkrampf und zerstört vor Wut seinen Bildschirm.

Frau Wellness beginnt ihren Arbeitsalltag, indem sie zunächst mal ihre Arbeitsumgebung kontrolliert. Sie sorgt für Ordnung auf ihrem Schreibtisch, versorgt sich mit ausreichend Getränken und Nahrungsmitteln und schaltet ihr Handy ab. Sie erstellt eine Liste für ihre To-Dos, bevor sie endlich beginnt, eine Aufgabe nach der anderen abzuarbeiten. Als Herr Stress sein erstes Arbeitsblatt gedruckt hat, ist sie bereits fertig und legt sich in die Sonne.

Konzentration – Warum du Störungen vermeiden solltest

Sägezahneffekt
Der Sägezahneffekt – Warum du Störungen vermeiden solltest umd die Konzentration zu schonen

Das kleine (wirklich hochrealistische) Beispiel zeigt: Störungen behindern die Konzentration bei der Arbeit. Dies wird auch auf der Sägezahnkurve dargestellt. Diese demonstriert, dass nach einer Störung eine lange Zeit benötigt wird, um das vorherige Maß an Konzentration wieder erreichen zu können.

Dazu gehören nicht nur so offensichtliche Störungen, wie das läutende Telefon oder die Katze, die wiederholt auf den Schreibtisch springt. Auch der plötzlich aufkeimende Durst oder auch der Korrekturstift, nach dem man erst suchen muss, hindern den Arbeitsfluss

Um also in einen Workflow zu kommen, muss auch der Lehrer sich um eine ruhige und störungsfreie Arbeitsatmosphäre bemühen.

Vorbereitungen für den Workflow

Dabei ist natürlich jeder Mensch unterschiedlichen Störungen ausgesetzt. Es ist daher nötig, dass du deine eigenen Vorkehrungen triffst und dir vorher klar überlegst, welche Voraussetzungen für störungsfreies Arbeiten geschaffen sein müssen.

Erstelle eine schriftliche Liste

Ich selbst habe mir eine Checkliste erstellt, die ich vor dem Arbeitsbeginn erst einmal abarbeite. Diese habe ich in Evernote gespeichert um sie nicht erst umständlich suchen zu müssen. Darauf stehen alle Punkte, die für mein effektives Arbeiten ohne Störung wichtig und umsetzbar sind. Schriftlich sollte diese Liste sein, damit du auch keinen der wichtigen Punkte vergisst.

Im Folgenden habe ich dir einige Punkte aufgelistet, die mögliche Störungen verhindern könnten. Diese Liste ist natürlich nicht vollständig. Um effizient Störungen vermeiden zu können, muss vermutlich jeder Lehrer andere Vorbereitungen treffen.

Lies hier nach, wie du effektive To Do Listen erstellen kannst.

Störungen vermeiden – Vorbereitungen treffen

Starte nicht hungrig oder durstig

Vor dem Arbeiten ausreichend zu essen und zu trinken hat natürlich verschiedene Vorteile. Zum einen hast du mehr Energie zur Verfügung, um überhaupt konzentriert und erfolgreich arbeiten zu können. Zum anderen bleiben dir so Unterbrechungen erspart, da du nicht in die Küche rennen musst, um dir ein Müsli zu machen.

Versorge dich mit ausreichend Getränken und Snacks

Natürlich geht es bei längeren Arbeitseinheiten nicht ohne ein bisschen Essen und Trinken. Darum solltest du dir ausreichend Nervennahrung bereit stellen. Ich habe immer einen Krug mit frischem Leitungswasser parat. Dazu lege ich mir verschiedenes Obst und gesunde Nüsse in die Nähe. Gegen gesundes Snacken ist schließlich nichts einzuwenden.

Räume deinen Schreibtisch auf

Ein ordentlicher Schreibtisch ist das A und O der konzentrierten Arbeit. Jedes Mal, wenn der Stift gesucht, der Ordner verräumt oder der Notizblock erst herausgekramt werden muss, verlierst du deine Konzentration. Deshalb sollte alles in deinem Arbeitszimmer einen festen Platz erhalten, damit du gar nicht erst überlegen musst, wo sich die verschiedenen Gegenstände schon wieder verstecken könnten. Außerdem kommst du so auch gar nicht in die Verlegenheit, riesige Stapel an Ordnern oder anderen Materialien anzuhäufen.

Erledige kleine Aufgaben

Wie oft passiert es, dass man von den kleinen, unwichtigen Dingen abgelenkt wird? Da war ja noch die Email, die ich an den Chef schreiben musste. Und meinem Kumpel habe ich noch nicht bei Whatsapp geantwortet. Und für die Kollegin wollte ich ja noch den Stoffverteilungsplan kopieren. Darum sollten all diese Kleinigkeiten erledigt sein, bevor man sich an die wirklich wichtigen Arbeiten macht. Aufgaben unter zwei Minuten erledigst du am besten immer sofort, damit sie dich später nicht belasten. Lies hier nach, wie du durch das Stapeln gleichartiger Aufgaben viel Zeit sparen kannst.

Schalte dein Handy ab

Muss ich das erklären? Das Smartphone ist eine großartige Erfindung, wird es weise eingesetzt. Es kann aber auch die größte Ablenkung schlechthin sein. Darum: Schalte dein Handy auf Flugzeugmodus, wenn du arbeiten musst. Keine Diskussion.

Sprich dich mit der Familie ab

Die meisten Störungen bei der Unterrichtsvorbereitung entstehen wohl durch die Familie. Daher ist es sehr wichtig, klare Zeiten zu vereinbaren, in denen die Familienmitglieder zuverlässig nur bei Notfällen stören. Schließe in dieser Zeit die Tür deines Arbeitszimmer, hänge ein „Bitte nicht stören“ – Schild auf.

Deine Liebsten werden sicherlich verstehen können, dass du wesentlich effektiver arbeitest, wenn du dich auf deine Ruhe verlassen kannst. Mach ihnen den Vorteil des In-Ruhe-Gelassen-Werdens klar: Je ruhiger du arbeiten kannst, umso schneller hast du wieder Zeit für sie.

Dickes Licht und düstere Luft

Vor dem Arbeiten solltest du dafür sorgen, dass du ausreichend mit Sauerstoff versorgt bist. Lüfte also einmal kräftig durch, deine Konzentration wird es dir danken. Genauso solltest du für passende Beleuchtung sorgen.

Der Sound

Oft ist ein gewisser Grundlärmpegel nicht zu verhindern. Ich habe für mich eine Möglichkeit gefunden, die zwar bescheuert aussieht, aber unwahrscheinlich effektiv ist: Die Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung. Ob du dabei den Gehörschutz aus dem Baumarkt nimmst, oder die elektronischen Kopfhörer mit aktiver Noice-Unterdrückung ist Geschmackssache. Optisch ist beides nicht der Hammer.

Wichtig ist aber: Lass dir nicht durch den Lärm der Baustelle oder das Kindergeschrei auf dem benachbarten Spielplatz die Nerven rauben. Sorge also dafür, dass solcher Gehörschutz immer griffbereit ist.

Lege Notizzettel bereit

Oft kommen einem vereinzelte Ideen erst während der Arbeit. „Ich muss noch das Arbeitsblatt ausdrucken.“ „Am Montag muss ich nachfragen, ob ich für Donnerstag die Tablets haben kann.“ „Elterngespräch! Stimmt ja, Elterngespräch!“

Es ist für deine Konzentration wichtig, dass du Ideen, die nichts mit deinen aktuellen Aufgaben zu tun haben, auch nicht jetzt erledigst. Notiere sie für später. Ich habe für solche Fälle immer Klebezettel parat, da ich mir nicht mehr durch Kleinigkeiten meinen Workflow zerstören lassen will. Eine simple Methode, die die kleinen Störungen vermeiden hilft.

Plane deine Arbeiten

Das Wichtigste zum Schluss. Um zielgerichtet und konzentriert Störungen vermeiden zu können, ist der Arbeitsplan das mächtigste Instrument. Vor jeder Arbeitseinheit schreibe ich mir eine To-Do-Liste, meist basierend auf meinem Tagesplan.

In dieser Liste notiere ich mir sowohl die verschiedenen Tätigkeiten, als auch die Zeit, die ich mir dafür eingeplant habe. Auch Pausen und Pufferzeiten solltest du dir immer vorher überlegen.

Ganz wichtig dabei: Kein Multitasking. Auch wenn du denkst, du bist multitaskingfähig, lass dir eines gesagt sein: du bist es nicht. Zahlreiche Studien haben erwiesen, dass Multitasking nicht funktioniert. Egal, ob Männlein oder Weiblein. Konzentriere dich daher immer auf nur eine Tätigkeit.

Störungen vermeiden – das kannst du sofort tun

Die Umsetzung dieser Taktiken ist denkbar einfach. Schreibe dir nun auf einen Zettel alle möglichen Störungen. Du selbst weißt, was dich am meisten stört. Dann schreibe dir eine Checkliste, wie du diese Störungen schon im Vorfeld vermeiden kannst. Und ich meine wirklich: schreibe sie auf. Vor der Arbeit musst du dann lediglich diese Checkliste kurz durcharbeiten. Du wirst erstaunt sein, wie schnell sich auf diese Weise deine Produktivität erhöhen kann.

Zu guter Letzt

Meine Liste ist natürlich nicht vollständig. Hast du noch weitere Ideen, wie man Störungen kann? Bist du mit einigen Punkten nicht einverstanden? Was macht dir selbst am meisten Probleme? Schreibe mir einen Kommentar, ich freue mich über jede Rückmeldung und werde jede einzelne beantworten.

Bis zum nächsten Mal.

Und vergiss nicht: Auch Lehrer haben ein Recht auf Zeit.

Basti


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